Kickers vs VfB – das 166. Stadtderby in Stuttgart

20130707-124345.jpg

Perfektes Sommerwetter, gute Stimmung unter den Fans – und dann so ein lahmer Sommerkick: Das 166. Stuttgarter Stadtderby zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart ging mit 2:0 an den Bundesligisten. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Stürmer Vedad Ibisevic schoss in der 55. und 62. Minute die beiden Tore für den VfB. Mehr Chancen gab es im gesamten Spiel im Grunde auch nicht. Beide Teams wirkten wenig kreativ und platt von der Saisonvorbereitung.

20130707-124411.jpg

20130707-124420.jpg

20130707-124430.jpg

20130707-124742.jpg

Außerdem enttäuschend: Das lang und groß beworbene Stadtderby im Gazi-Stadion auf der Waldau in Degerloch sahen bloß 5800 Zuschauer. Bei ihren Meisterschaftsspielen in der Dritten Liga kommen die Kickers bereits auf einen Zuschauerschnitt von 3900 … naja, und dass sich ein Großteil der VfB-Fans überwiegend für die Bundesliga und leider nicht wirklich für Europa-League-Partien und Testspiele interessiert, ist bekannt. Schade.
Die Eintrittspreise können meiner Meinung nach nicht der Grund für den dürftigen Besuch sein: Zehn Euro für die Stehplatz-Karte sind vollkommen in Ordnung. Und auch 25 Euro für das Sitzplatz-Ticket sind nicht wirklich Wucher, ein paar Euro weniger (20€?) hätten’s hier aber natürlich auch getan.
Vielleicht wussten es aber die VfB- und Kickers-Fans, die nicht gekommen sind, einfach nur besser und haben diesen lauen Sommerkick erwartet. Und sind stattdessen aufs Marienplatzfest, in die Eisdiele oder ins Freibad gegangen. Kann ich nachvollziehen.

20130707-124439.jpg

Weiterlesen

Zu Besuch in Degerloch: Stuttgarter Kickers gegen den SC Pfullendorf

Das GAZi-Stadion in Stuttgart-Degerloch.

Die Rollen schienen klar verteilt: Die Stuttgarter Kickers schielten als Tabellenzweiter der Regionalliga Süd auf den Aufstieg in die 3. Liga und empfingen zuhause das Schlusslicht SC Pfullendorf. Und die Gäste, die kurz vor der Abfahrt nach Stuttgart ihren Cheftrainer, Ex-Profi Kristijan Djordjevic, entließen, haben von zwölf Ligaspielen nur eins gewinnen können. Nun also am 13. Spieltag das Duell Favorit Kickers gegen Außenseiter Pfullendorf.

Doch die 3040 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau sahen nicht das erwartete Torfestival ihrer Blauen, auch Torchancen waren selten. Der Kick entwickelte sich zu einer echten Geduldsprobe für die Kickers von Trainer Dirk Schuster.

Viel Tempo über die rechte Seite

Die Blauen hatten vom Anpfiff weg mehr Ballbesitz, Jerome Gondorf und Ramazan Kandazoglu in der Zentrale versuchten strukturierte Angriffe aufzuziehen. Doch die Kickers-Offensive verzettelte sich zu oft, Sturmspitze Ugur Yilmaz konnte nicht in Szene gesetzt werden. Über die rechte Seite waren Patrick Auracher und Nico Plattek sehr engagiert, ernstzunehmende Gefahr entstand dabei jedoch auch nicht. Die Gäste trauten sich ihrerseits in den ersten 35 Minuten kaum nach vorne, Kickers-Keeper Daniel Wagner konnte die Partie in aller Ruhe von hinten aus beobachten.

Zu Beginn der zweiten Hälfte trat Pfullendorf um Kapitän Michael Falkenmayer plötzlich mutiger auf, Wagner wurde warmgeschossen und die Fans wurden unruhig. Kickers-Coach Schuster brachte Marcel Brandstetter (für Yilmaz), André Kriks (für Plattek) und zehn Minuten vor dem Ende auch noch Ali Pala (für Kandazoglu) in die Partie – und die Mannschaft verstand: Der Tabellenzweite zog in der letzen Viertelstunde ein Powerplay auf und erspielte und erkämpfte sich einige gute Chancen.

Pala, Türpitz, Auracher – 1:0

Brandstetter verpasste in der 87. Minute noch den goldenen Treffer, den dann aber Rechtsverteidiger Auracher nach Vorarbeit von Pala und Philip Türpitz erzielen konnte: Dem 21-Jährigen gelang mit einem satten Schuss der 1:0 (0:0)-Siegtreffer – und er kassierte sogleich noch die gelbe Karte fürs Trikotausziehen beim Torjubel. Denn da verstand Schiedsrichter Karl Valentin – und diesen Witz kann man an dieser Stelle einfach nicht umdribbeln – keinen Spaß.

Mit diesem Erfolg bleiben die Stuttgarter Kickers in der Spitzengruppe der Regionalliga Süd. Da Sonnenhof Großaspach zeitgleich gegen Greuther Fürth mit 2:1 gewann, liegt Großaspach (29) weiter einen Punkt vor den Kickers (28). Dahinter folgen Fürth II (25, ein Spiel weniger), KSC II (23, zwei Spiele weniger) und Eintracht Frankfurt II (23, ein Spiel weniger).

Die Aufstellung der Kickers:
Wagner – Auracher, Leist, Fennell, Gerster – Plattek (65. Kriks), Kandazoglu (79. Pala), Gondorf, Savranlioglu, Türpitz – Yilmaz (58. Brandstetter)

Dieser Text wurde auf stuttgarter-zeitung.de und stuttgarter-nachrichten.de veröffentlicht.